Ich bin an den Solothurner Filmtagen 2022. Stand up my Beauty lautet der Film von Heidi Specogna, den ich mir am Abend anschauen werde. In der Beschreibung heisst es
«Nardos erzählt in ihren Lieder von der Lebenswelt der äthiopischen Frauen». Am Vormittag habe ich den Film Les Femmes d› Afrique gesehen, liegt die Zukunft von Afrika in den Händen der Frauen? Ich glaube ja.
Der Film Stand up my Beauty hat mich sehr beeindruckt. Fünf Jahre lang hat die Filmmacherin Heidi Specogna die Sängerin Nardos begleitet. Sie beschreibt die Kindheit, die Leidenschaft für das Singen und schlussendlich den Erfolg. Heute ist Nardos Wude Tesfaw eine bekannte Sängerin in Äthiopien. In Youtube findet sich sogar eine Playlist mit Azmari Musik von ihr.
Der Film Stand up my Beauty zeigt Äthiopien mit der landschaftlichen Schönheit und der Gastfreundschaft der Menschen. Er thematisiert die soziale Not und die Diskriminierung von Frauen. Kinderehen gelten als Tradition, es gilt diese zu bekämpfen. Der Film präsentiert den Alltag in Äthiopien, z.B. ein Tauffest, Besuche bei Verwandten und Schutzgelderpressung.
Nardos möchte den Frauen Mut geben. Die Azmari Musik verpackt die Probleme unter einer transparenten Wachsschicht und spricht die Menschen an. Lieber singen, statt sprechen, Musik dringt in die Seele ein. Wie entstehen jedoch Veränderungen? Wie entwickelt sich eine Wirtschaft? Was tun gegen Konflikte?
Wer den Film sieht, ist hin- und hergerissen, ob er das wunderbare Land Äthiopien trotz der schweren Lebensumstände besuchen will. Ein Tourist hat Geld und ist ein wichtiger Botschafter, um in ein Land einzutauchen und die Gastfreundschaft zu erleben.
Tourismus bedeutet für viele Äthiopier eine erfüllende Arbeit.